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WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 5­2015
Titel
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Lebensmitteltechnologie wird als sechssemestriger Studiengang an verschie­
denen Hochschulen und Universitäten in Deutschland angeboten.
Bei­
spielsweise an der Technischen Universität (TU) Dresden, in Fulda und auch
in Berlin. Zugangsvoraussetzung ist dabei immer die Hochschulreife und, je
nach Institut, möglicherweise auch die Erfüllung des Numerus Clausus (NC).
An der TU Dresden etwa liegt der zurzeit bei 1,9; in Berlin bei 2,6, wohingegen
in Fulda gar keiner verlangt wird. Zusätzlich zu den fachbezogenen Praktika
während des Studiums (in der Regel drei bis sechs Monate) kann ein Vor­
praktikum Zugangsvoraussetzung sein.
Ob mit oder ohne NC, am Ende der drei
Jahre Regelstudienzeit steht der Ba­
chelor of Science.
Denn die Lebens­
mitteltechnologie ist eine Wissenschaft.
Sie bedient sich physikalisch­chemischer
und biologischer Vorgänge. Im Allge­
meinen umfasst die Lebensmittel­
technologie das Herstellen, Be­ und
Verarbeiten sowie Zubereiten von Le­
bensmitteln aus sogenannten „geeigne­
ten Rohstoffen“. Solch ein Rohstoff kann
zum Beispiel Getreide sein, welches
dann in unterschiedlichsten Prozessen
und Verfahren weiterverarbeitet wird.
Lebensmittel-
technologie
Studium
Technik deckt Tisch
.
Wenn du morgens den Tisch deckst, holst du die meisten Lebensmittel wahrscheinlich aus dem Kühlschrank, ohne dir Gedanken darüber zu machen, wer
.
.
eigentlich dafür gesorgt hat, dass die Milch so lange haltbar oder die Butter so streichfähig ist. Antworten auf diese und sehr, sehr viele andere Fragen
.
.
rund um Lebensmittel haben die Lebensmitteltechnologen, die sich mit Produktionsprozesse und Verarbeitung eben dieser Lebensmittel beschäftigen.
.
Die Entwicklung neuer Prozesse steht hierbei ganz besonders im Vordergrund.
Sie sollen unter anderem dabei helfen, globale Probleme zu lösen. Zum
Beispiel die Frage: Wie kann man die zehn Milliarden Menschen, die in naher
Zukunft auf der Erde leben werden, ernähren? Ebenso geht es um die
Funktionalität von Lebensmitteln mit Blick auf Gesundheit und Prävention, et­
wa bei Babynahrung oder diätischen Lebensmitteln – und um die Verträg­
lichkeit – also glutenfreie und laktosefreie Lebensmittel beispielsweise.
Neben Studieninhalten wie Verfahrenstechnik, Lebensmittelchemie, Mikro­
biologie, Elektrotechnik und vielem mehr stehen Vorlesungen in Mathe­
matik, Chemie, Physik und Biologie auf dem Modulplan.
Gerade im Grund­
studium werden diese Module intensiv behandelt und jeder kann mit seinem
Abiturwissen und ein wenig Fleißarbeit mithalten. Ein grundsätzliches Interes­
se an den Naturwissenschaften sollte man aber natürlich mitbringen, damit
einem die Seminare und Vorlesungen nicht nach einiger Zeit auf den Magen
schlagen. Damit dabei nicht nur mit Büchern gelernt wird, geht’s je nach Mo­
dul auch immer ins Labor und auf Exkursionen in die Lebensmittelproduktion.
Ein Nachschlag gefällig?
Im Anschluss an den Bachelor Lebensmitteltech­
nologie kann noch ein viersemestriger Masterstudiengang absolviert werden.
Schwerpunkte und Vertiefungen können dann Chemie der Bedarfsgegen­
stände, Chemie der kosmetischen Mittel, Großküchentechnik, industrielle
Speisenproduktion, Medien­ und Energiemanagement sowie Süßwaren­
technologien sein. (jk/mü)
Zum Ausschneiden und Abheften in deinem Berufswahlpass.
Genau dein Ding, wenn:
du Nahrung und Technik nicht nur
.
beim Bedienen des Toasters in
.
Zusammenhang bringst
.
du die Inhaltsangaben auf
.
Lebensmittelverpackungen spannen­
.
der findest als jeden Roman
.
Eher nichts für dich, wenn:
dir die Naturwissenschaften immer
.
gleich auf den Magen schlagen
.
du den Unterschied zwischen haltbar
.
und tragbar nicht verstehst.
.
Foto: luchschen/fotolia
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