WiYou.de - Ausgabe 05/2015 Forum Berufsstart - page 11

Zum Ausschneiden und Abheften in deinem Berufswahlpass.
WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 5­2015
Foto: Manuela Müller
Titel
11
Vergnügen verkaufen
Dana war nicht nur vom Beruf überzeugt, sondern auch vom Praktikums­
betrieb, dem Hotel an der Therme in Bad Sulza.
„Hier passten die Aufgaben­
bereiche einfach sehr gut. Den Beruf Kauffrau für Tourismus und Freizeit kann
man auch im Reisebüro oder in Touristikinformationen erlernen, ich finde aber
die Arbeit im Hotel einfach noch spannender. Hier hat man Einblick in viele
verschiedene Abteilungen, ist sehr nah am Gast und lernt Bereiche kennen,
die es in einem Reisebüro nicht gibt – auch wenn mir dabei nicht alles so rich­
tig viel Spaß macht, wie das Housekeeping zum Beispiel, aber es ist gut, mal
zu sehen, was alles im Hintergrund abläuft.“ So war Dana auch schon an der
Rezeption und im hoteleigenen Restaurant. Im ersten Dreivierteljahr lernte
sie so die Basisabteilungen kennen, bevor es dann in den eigentlichen Ar­
beitsbereich ging, wo sie auch als Azubi schon im vollen Umfang mit einge­
setzt wird. Zurzeit ist Dana im Marketing, davor war sie im Veranstaltungs­
service und im Kompetenz­Center, wo Telefonate von Gästen angenommen,
Buchungen bearbeitet und Reservierungen eingetragen werden. Allerdings ist
gerade in einem Unternehmen wie hier auch Flexibilität gefragt, man muss in
der Lage sein, dort einzuspringen, wo Hilfe gebraucht wird, und wenn es nur
darum geht, Kaffee auszuschenken, nicht nur während der Ausbildung.
„Meine Hauptaufgabe wird es später sein, die Produkte, die wir anbieten,
also die touristischen Leistungen, zu bewerben, zu verkaufen und die Gäste
zu beraten.
Dafür ist es wichtig, den gesamten Hotelbetrieb zu kennen und
zu wissen, was wir überhaupt umsetzen können. Man sitzt nicht nur im Büro,
sondern hat viel direkt mit den Gästen zu tun, begleitet sie zum Beispiel auch
bei Veranstaltungen. Das heißt natürlich, dass man keinen geregelten Acht­
Stunden­Job hat, sondern auch mal abends, am Wochenende oder an
Feiertagen arbeiten muss. Das stört mich aber nicht, viele Sachen machen ja
auch mir selbst Spaß. Ich lerne immer neue Leute kennen und sehe, wie das,
was ich mit geplant habe, umgesetzt wird.“
Die dreijährige Ausbildung beinhaltet neben dem Einsatz im Unternehmen
auch den Besuch der Berufsschule.
„Dort habe ich verschiedene Lernfelder.
Es geht viel um Buchhaltung, deshalb sollte man in Mathe fit sein, und auch
Deutsch und Englisch sind wichtig.“ Jetzt im dritten Lehrjahr spielt zudem die
Produktentwicklung eine große Rolle. Dazu gehört, dass man für sein
Ausbildungsunternehmen ein Produkt entwirft und es am Ende vor dem
Prüfungsausschuss vorstellt. Das macht einen großen Teil an der Abschluss­
note aus und soll im besten Fall auch umgesetzt werden.“ Danas Projekt ist
eine Beschilderung des Ilmradwanderweges. „Damit möchte ich den Gästen
die Region näherbringen, ihnen zeigen, wo sie sind und was es hier so gibt.“
Mit dem Abschluss als Kauffrau für Tourismus und Freizeit stehen Dana un­
terschiedliche Weiterbildungswege offen, ein Studium der Tourismus­
wirtschaft zum Beispiel, ebenso wie die Qualifizierung im Veranstaltungs­
oder Reservierungsmanagement.
„Ich kann natürlich auch noch den Arbeits­
platz wechseln und beispielsweise in einem Reisebüro anfangen. Darüber ma­
che ich mir aber noch keine konkreten Gedanken. Erstmal möchte ich mein
letztes Ausbildungsjahr und die Prüfung erfolgreich abschließen.“ (mü)
.
Dana verhalf eine Freundin zum Traumjob – also zumindest indirekt: „Ich kannte diesen Beruf erst gar nicht, aber eine Freundin erzählte mir davon.
.
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Ich fand, dass das alles gut klang, habe aber noch ein Praktikum gemacht, um wirklich sicherzugehen. Danach war dann klar, dass das zu mir passt. Schon
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in der Schule hat mir das Organisatorische sehr gelegen, wenn es um Veranstaltungen oder Klassenfahrten ging zum Beispiel – und ich denke,
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dass man in dieser Branche auch später gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt hat, besser als im Bereich Design zumindest, für den ich mich auch
.
interessiert hatte.“
.
Aufgaben
Kaufleute für Tourismus und Freizeit entwickeln,
vermitteln und verkaufen touristische Produkte
und Dienstleistungen.
Dauer
3 Jahre
Voraussetzungen
serviceorientiertes Arbeiten, Flexibilität, Team­
fähigkeit, freundliches Auftreten, gutes mündli­
ches und schriftliches Ausdruckvermögen, Inter­
esse an kaufmännischen Inhalten, Kreativität,
Organisationstalent
Chancen
Nach erfolgreicher Ausbildung bieten sich un­
ter anderem die Prüfung zum Tourismus­
fachwirt oder, mit Hochschulzugangsvor­
aussetzungen, ein Studium im Bereich
Tourismusmanagement an.
Kaufleute
für Tourismus
und Freizeit
(m/w)
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