WiYou.de - Ausgabe 05/2015 Forum Berufsstart - page 7

.
Apropos Konkurrenz. Gibt es aus eurer Sicht
.
.
eine Musikszene in und um Erfurt?
.
Konstantin:
„Es gibt sicherlich Plattformen, die
das bieten, das Earfood im Jugendhaus Fritzer
zum Beispiel, aber ´ne wirkliche Szene erleb ich
hier nicht.“
Norbert:
Das hängt auch vom Genre ab. Mitt­
wochs im Café Nerly spielen Jazzmusiker zusam­
men und tauschen sich aus, im Metallbereich
gibt’s auch ein paar Veranstaltungen, wo Bands
immer wieder zusammenkommen. Da entstehen
aber eher Freundschaften statt Communities.“
.
Gibt’s schon Pläne für 2016, also außer
.
.
„ein bisschen mehr zu spielen“?
.
Norbert:
Das Ziel ist, ein homogenes, gutes Album
zu produzieren. Da sind wir jetzt dran, ein bisschen
was haben wir auch schon. Dazu wollen wir dann
auch mehr Werbung, ein bisschen Artwork, ein
neues Video, eben alles, was dazugehört.“
.
Wichtige Worte, die zum Abschluss unbedingt
.
.
noch gesagt werden müssen?
.
Cedric:
„Na, ich hab vorhin gesagt, dass ich mit
der anderen Band auch Schlager spiele, aber wir
machen das nicht gern, das muss vielleicht noch
mal betont werden.“
Norbert:
„Ja! Wir machen das übrigens gar nicht.“
Oli:
„Darum bin ich hier dabei. Ich hab frü­
her auch mal in einer Schlager,
Coverband gespielt, aber aus
dem Alter bin ich raus.“
Konstantin:
„Ich würde ja
gern, aber ich darf nicht.“
Das Interview führte
Manuela Müller
.
Ihr verdient also schon Geld mit eurer Band?
.
Norbert:
„Noch nicht. Es ist halt unser Hobby, in
das wir investieren. So wie andere den Vereins­
beitrag für Fußball zahlen, zahlen wir halt die
Miete für den Proberaum. Das Ziel ist aber schon,
nächstes Jahr mehr zu spielen und auch ein biss­
chen was zu verdienen, damit sich die Auftritte
doch mal selbst tragen.“
.
Grad gab´s wieder das Finale des Thüringen
.
.
Grammy. Habt ihr euch auch mal beworben?
.
Konstatin:
„Ich war da mit einer anderen Band
mal dabei. Das hat mich alles aber nicht so über­
zeugt.
Cedric:
„Ich finde, Musik sollte kein Wettbewerb
sein.“
Norbert:
„Die wenigsten, die da hingehen, hören
sich alle Bands unvoreingenommen an, sondern
sind da, um ‚ihre‘ Band zu unterstützen. Und auch
im Backstage ist da doch oft der Konkurrenz­
gedanke, der das Verbindende in der Musik eher
unterdrückt. Für uns eher nichts.“
.
Ihr habt alle noch „richtige“ Arbeit und seid –
.
.
zumindest bisher – keine Berufsmusiker. Wäre
.
.
das denn mal eine Option gewesen oder ist es
.
.
vielleicht noch eine?
.
Cedric:
„Also ich bin Amateurberufsmusiker. Ich
bin noch in einer Coverband, mit der ich auch
Geld verdiene. Das ist schön, aber ich könnte mir
das als alleinigen Broterwerb nicht vorstellen. Das
ist alles zu unstetig und man ist zu sehr abhängig,
bekommt vorgeschrieben, was man für Musik
spielt, Schlager zum Beispiel, nebenbei ist das
okay, aber mehr sollte es für mich nicht werden.“
Norbert:
„Ich war nie engagiert genug, um das
hauptberuflich zu machen. Das liegt aber auch
daran, dass ich meinen Beruf, also meine Arbeit
im Jugendhaus, richtig gern mache.“
Oli:
„Mit der eigenen Musik genug Geld zu verdie­
nen, ist so schwer. Wir machen das alle lieber oh­
ne Druck und als Ausgleich.“
Konstatin:
„Es ist cool als Hobby, wenn was dabei
rumkommt, ist es noch cooler.“
WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 5­2015
WiYou.Rock.Block
7
music.de
und
facebook.de/
chiffremusic
Fotos: Chiffre, LensShifter
1,2,3,4,5,6 8,9,10,11,12,13,14,15,16,17,...68
Powered by FlippingBook