WiYou.de - Ausgabe 05/2015 Forum Berufsstart - page 29

Ich begann wie jedes andere Kleinkind in Thüringen: Kinderkrippe, Kindergarten und Grundschule. Danach aufs
Gymnasium. Es folgte die große Frage, auf welche unsere Lehrer, Eltern und jeder halbwegs Erwachsene ab 25
Jahre versucht hat, uns vorzubereiten. „Und dann?“ Natürlich haben meine Mitschüler und ich während insgesamt
zwölf Jahren Schule eine Art Hyperresistenz gegen solche Art Gespräche ausgeprägt. Was allerdings dazu führte,
dass wir am Ende der zwölften Klasse unser Abitur in der Tasche, aber keinen Plan hatten. An dieser Stelle lobe ich
mir die Institution Eltern. Insbesondere meine Eltern, welche nicht lange fackelten, meine grundsätzlich „Zu-cool-
für-alles-und-außerdem-zu-faul“-Einstellung ignorierten und mir ein Gespräch mit einer sehr verständnisvollen
Berufsberaterin besorgten, die, wie sich rausstellte, meine Interessen besser verstand als ich und so hatte ich nach
einer halben Stunde einige Angebote für eventuelle Ausbildungsstellen.
Ich schrieb also Bewerbungen, hatte schnell Glück und konnte mich ab dem 1. September 2010 Auszubildende zur
Medienkauffrau für Digital- und Printmedien nennen. Nach drei Jahren war ich fertig und kam nicht umhin, mich
zu fragen: „Wie geht es jetzt weiter?“ Ich entschied mich, nun doch noch zu studieren, aber nicht irgendwie.
Ich hatte eine Lehre und somit auch drei Jahre Lehrlingsgeld hinter mir. Die Vorstellung, alleingelassen und
„mittellos“ an einer Fachhochschule oder Universität zu sein, mag vielen gefallen und sie erfüllen. Mich überzeugte
dieses Konzept allerdings nicht. Ein duales Studium sollte mein nächster Schritt im Lebensplan sein. Ich war sehr
selbstkritisch und konnte nach einiger Selbstreflexion einsehen, dass ich feste Strukturen und einen
Ausbildungspartner an der Seite brauche, um mein Studium bestmöglich zu absolvieren. Ja, ich weiß, das klingt, als
ob ich einen Elternersatz bräuchte, der mich an die Hand nimmt. Dem kann ich vehement widersprechen. Zwar
waren vorgeschriebene Prüfungspläne, festgelegte Klausurtermine, ein fester Arbeitsplatz plus Ausbildungsvergütung
die großen Argumente für ein solches Studienmodell. Allerdings darf man die permanente Doppelbelastung durch
100% Job und 100% Studium nicht vergessen. Ich habe keine Semesterferien, sondern reguläre 30 Tage Urlaub und
thats it. Als vollständiges Mitglied eines Teams kann man so viel Berufserfahrung mitnehmen, aber das typische
Studentenleben geht ein wenig verloren. Aber für mich war es die richtige Entscheidung. Ein Studium in
Betriebswirtschaftslehre mit der Vertiefungsrichtung Marketingkommunikation/ Public Relations passt perfekt zu
meiner vorangegangenen Ausbildung. Die Inhalte sind genau, was ich mir erwünscht hatte und auch die Arbeit
macht mir Spaß. Im Sommer 2016 werde ich meinen Bachelor of Arts absolvieren und voll im Berufsleben
durchstarten. Tschaka!
Womit wir an dem Punkt angekommen wären, der erklärt, warum ich hier sitze. Im Rahmen meiner betrieblichen
Ausbildung beschloss mein Betreuer, dass gewisse journalistische Kenntnisse und Arbeitstechniken wichtig für den
Bereich Public Relations (zu deutsch: Öffentlichkeitsarbeit) sind. Somit besorgte er mir ein Praktikum bei dem
Thüringer Berufswahlmagazin WiYou. Und dort bekam ich die interessante Aufgabe „Stell dich unseren Leserinnen
und Lesern doch mal vor.“ Was ich hiermit getan habe. Vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit. (jk)
Hallo :)
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Mein Name ist Janin Kremer, 23 Jahre jung und auf dem Weg zur Weltherrschaft. Nein, Spaß beiseite. Im Moment führt mich
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mein Weg eher Richtung Bachelor of Arts als Richtung Weltherrschaft. Aber was nicht ist ...
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Foto: Wissanu99/fotolia, Manuela Müller
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