WiYou.de - Ausgabe 05/2015 Forum Berufsstart - page 25

Schwerpunkt
Kreative Köpfe
Auf den Berufswunschlisten ganz oben stehen immer noch die kreativen.
Aber wer sind die eigent­
lich? Alles „irgendwie mit Medien“? Oder die, vor denen Eltern immer mit: „Mach lieber was
Richtiges!“, mahnen? Die brotlose Kunst – ist da was dran? Oder damit gut Geld zu machen? Muss
man sich entscheiden zwischen vernünftig und kreativ? Sollte man sein Hobby zum Beruf machen in
einer Zeit, in der Jungs mit dem Häkeln von Mützen reich und berühmt werden? Und ist gerade das
noch kreativ oder schon eher Handwerk? Und ist nicht genau das der Punkt: Auch kreatives Arbeiten
ist Arbeiten, in vielen Fällen mehr als sprichwörtlich, nämlich tatsächliches Hand­Werk. Auch wenn
man heute oft den Computer nutzt, der bedient sich in der Regel ja nicht von allein.
Auch die kreativen Köpfe sind ohne Können aufgeschmissen, Talent allein reicht nämlich nicht, wie
beim Sportler, der erst mit der richtigen Technik richtig gut wird.
Sicher gibt es immer ein paar
Ausnahmen, aber wer sich nicht darauf verlassen will oder kann, ein echtes Naturtalent zu sein, ist
auch in den kreativen Berufen mit einer fundierten Ausbildung gut beraten. Und zwar egal, ob es dabei
ums Fotografieren, ums Schreiben oder Gestalten geht – um eine duale Ausbildung oder ein Studium.
Es folgt oft der Schritt in die Selbstständigkeit, ein Muss ist er allerdings nicht. Auch als Angestellte
können Künstler und Co. sich ausleben, wenn auch nicht ganz so frei – dafür aber finanziell abgesi­
cherter.
Nur weil, man eine Sache in der Freizeit sehr gern macht, heißt das übrigens nicht, dass sie auch als
Beruf die richtige Wahl ist.
Nicht selten geht der Spaß verloren, wenn der Druck des Acht­Stunden­
am­Tag­Müssens und Geldverdienens dazukommt. Deshalb sollten auch kreative Köpfe nicht aus dem
Bauch heraus entscheiden und gucken, ob sich vielleicht ein anderer Weg findet, das Angenehme mit
dem Nützlichen zu verbinden. So lohnt sich der Rundumblick, denn auch in der Wirtschaft und in der
Industrie sind sie gefragt. Kreativ arbeiten heißt nämlich auch, neue, außergewöhnliche Produkte zu
entwickeln, neue Lösungswege zu entdecken und Abläufe effizienter zu gestalten. (mü)
Foto: Andrew Ostrovsky/fotolia
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